Steckbecken – die klassische Bettpfanne als Hilfsmittel
- rund oder oval
- mit Griff
- flache Form
- mit Deckel
- Edelstahl oder Kunststoff
Steckbecken Test & Vergleich 2024
- Das Steckbecken wird im Krankenhaus oder der häuslichen Pflege als mobile Toilette genutzt. Ausscheidungen, wie Kot oder Urin, können vom Patienten im Liegen aufgefangen werden. Andere Bezeichnungen sind Bettpfanne, Schieber oder Bettschüssel.
- Die Modelle sind flach und anatomisch geformt, damit sie sich Gesäß und Körper besser anpassen. Über einen Griff werden sie unter die bettlägerige Person geschoben. Ein Deckel bewahrt anschließend vor unangenehmen Gerüchen und erleichtert den Transport zur Toilette.
- Aus Edelstahl gefertigt erfüllen die Steckbecken höchste hygienische Anforderungen und lassen sich sterilisieren. Es gibt aber auch günstige Modelle aus Kunststoff, die eine besonders ergonomische Form zeigen und sich besser anpassen.
Steckbecken aus Kunststoff
- rund
- mit Deckel
- wiederverwendbar
- aus Polypropylen
- 31 cm Durchmesser
Vorteile | Nachteile |
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Steckbecken aus Edelstahl
- ca. 30 cm Außendurchmesser
- Länge 42 cm
- mit Griff
- bis 150 kg belastbar
- Füllmenge 2 Liter
Vorteile | Nachteile |
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Steckbecken aus Plastik
- 42,5 x 27,5 x 10,5 cm
- Keildesign
- aus Kunststoff
- Design: Weiß
- kleiner Griff
Vorteile | Nachteile |
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Steckbecken mit Deckel
- 2 Liter
- rostfreier Edelstahl
- inkl Deckel
- flacher Griff
- Gewicht: 900 Gramm
Vorteile | Nachteile |
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Was ist ein Steckbecken?
Das Steckbecken ist ein Behälter, um Urin und Kot einer liegenden Person aufzufangen. Betroffene müssen nicht selbst zur Toilette gehen, schonen sich und verrichten die Notdurft einfach vom Bett aus in das Steckbecken. Deshalb werden die Modelle auch als Bettschüssel, Bettpfanne oder Schieber bezeichnet. Vor allem Patienten mit Lähmungen, Senioren mit Schwächeerscheinungen oder bei reiner Bettruhe kommt das mobile Steckbecken zum Einsatz. Es wird im Krankenhaus oder in Pflegeeinrichtungen ebenso verwendet, wie für die häusliche Pflege. Anwendungsgebiete sind:
- nach einer Operation
- bei Lähmungen
- bei Bettruhe
- für ältere und eingeschränkte Menschen
- sturzgefährdete Personen
Meist ist eine Hilfsperson erforderlich, die das Becken unter das Gesäß des Betroffenen schiebt, nachher wieder entnimmt und den Inhalt über der Toilette entleert. Es gibt aber auch Modelle, die sich für die selbstständige Anwendung eignen. Sie unterstützen ältere Menschen, die sich nachts nicht mehr zur Toilette trauen. Die Sturzgefahr ist in der Dunkelheit deutlich größer und die Bettpfanne braucht nur am nächsten Morgen wieder geleert werden. Für diesen Fall wird natürlich ein Deckel benötigt, um den Geruch sicher zu verschließen. Die meisten Steckbecken sind aus Kunststoff oder Edelstahl hergestellt. Sie sollten sich leicht reinigen lassen und eine gewisse Traglast aushalten. Welche verschiedenen Produkte es gibt und wie die Anwendung erfolgt, erfährst du in den folgenden Abschnitten.
Welches Material: Kunststoff oder Edelstahl
Beginnen wir bei den verschiedenen Materialien. Es sollte sich desinfizieren und leicht reinigen lassen. Sowohl Polypropylen als auch Edelstahl kommen hier infrage. Darüber hinaus bestimmt das Material die Traglast und Stabilität des Steckbeckens. Etwa 80 – 100 kg sollte die Konstruktion problemlos aushalten. Zuletzt geht es um den Komfort, da sich die verschiedenen Materialien jeweils anders auf der Haut anfühlen. Folgende zwei gängige Steckbecken sind zu unterscheiden:
Steckbecken aus Edelstahl
Edelstahl zeigt sich besonders stabil und robust. Vor allem im Krankenhaus oder in öffentlichen Pflegeeinrichtungen kommt das Material zum Einsatz. Es folgt den hohen hygienischen Anforderungen, ist schmutzabweisend und lässt sich einfach reinigen und desinfizieren. Die Verwendung ist mehrfach am Tag und auch durch verschiedene Patienten möglich, wenn die stetige Reinigung nach dem Gebrauch eingehalten wird. Die Traglast ist deutlich höher als bei den Modellen aus Kunststoff, weswegen Edelstahl auch von schweren Patienten genutzt werden kann. Dafür bringen die Steckbecken ein höheres Gewicht mit sich. Die Oberfläche wird als kühl empfunden und der Rand ist deutlich härter, was wiederum zu Druckstellen führen kann. Somit ergeben sich folgende Vor- und Nachteile:
Vorteile | Nachteile |
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Steckbecken aus Plastik
Als Alternative gibt es die Steckbecken aus Kunststoff. Auch dieses Material folgt den hygienischen Anforderungen für Krankenhäuser und Pflege. Die Oberfläche ist schmutzabweisend und darf ebenso desinfiziert werden. Dafür bringen Plastik oder Polypropylen ein deutlich geringeres Eigengewicht mit sich. Das Steckbecken kann besser von der Hilfsperson transportiert und entleert werden. Der Rand ist meist breiter geformt und passt sich ergonomisch dem Körper an. Dadurch lassen sich Druckstellen vermeiden. Zudem fühlt sich das Material deutlich wärmer und angenehmer auf der Haut an. Ein großer Nachteil ist die Haltbarkeit, denn Kunststoffe sind nicht so langlebig, wie Edelstahl. Zudem könnten Betroffene durch das geringe Eigengewicht schneller kippen und das Material ist nicht zu stark belastbar.
Vorteile | Nachteile |
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Allgemeine Eigenschaften – Fassungsvermögen 2 Liter
Jedes Steckbecken ist ein flaches, meist rundes oder ovales Gefäß. Das Fassungsvermögen liegt bei etwa 2 Litern, um genügend Urinausscheidungen und Stuhlgang aufnehmen zu können. Durch die flache und ergonomische Form sind die Modelle von Frauen und Männern gleichermaßen nutzbar. Für Männer wird trotzdem die ovale Form empfohlen, um ein starkes Spritzen oder Auslaufen zu verhindern. Der Durchmesser liegt bei etwa 30 cm. Ein Griff unterstützt dich bei der Handhabung. Mit ihm schiebst du das Steckbecken langsam unter den Patienten und transportierst es zum Ausleeren zur Toilette. Der Griffbereich muss fest mit dem Becken verbunden oder verschweißt sein.
Letztlich spielt auch das eigene Gefühl eine wichtige Rolle. Vielen Patienten gefällt ein breiter Rand besser, da dieser einen sicheren Halt gibt und keine Druckstellen hinterlässt. Komfort ist bei der Notdurft ebenso wichtig, wie die Sicherheit und die Hygiene. Das Steckbecken sollte also weder kippen, noch verrutschen. Krankenschwestern und Experten empfehlen trotzdem den Einsatz von Bettschutzeinlagen, falls etwas danebengeht.
Geruchssicher: Steckbecken mit Deckel
Das Steckbecken mit Deckel verschließt den Geruch besser im Inneren und belästigt nicht mit dem Anblick der Ausscheidungen. Der Deckel dient als Spritzschutz, wenn du die Bettpfanne transportierst und den Inhalt ausleeren möchtest. Er sollte daher gut auf dem Rand aufliegen und zum Steckbecken passen. Ein kleiner Griff oder Knopf an der Oberseite hilft dir beim Anheben.
Zudem eignen sich die Modelle mit Deckel für die Nacht. Patienten nutzen das Steckbecken selbstständig, statt in der Dunkelheit auf Toilette zu müssen. Das reduziert die Sturzgefahr. Der Deckel verhindert anschließend das Austreten von Gerüchen und am nächsten Morgen lässt sich das Becken einfach ausleeren und reinigen.
Vorteile und Nachteile
Steckbecken nehmen immobilen Patienten eine enorme Last ab und helfen beim Toilettengang. Schließlich können diese weder selbst zur Toilette gehen, noch einen Toilettenstuhl nutzen. Windeln und anderen Inkontinenzmaterialien brauchen aber auch nicht zum Einsatz kommen. Urin und andere Ausscheidungen landen sicher im Steckbecken. Ein Deckel hilft dabei, schlechte Gerüche zu vermeiden. Die kleinen Schalen unterstützen auch nachts und mindern die Sturzgefahr von Patienten. Teilweise können sie sich noch selbst helfen und brauchen kein zusätzliches Personal.
Trotzdem gibt es neben den bereits genannten Vorteilen einige wichtige Nachteile. So fallen die Ausscheidungen im Liegen deutlich schwerer, als in der aufrechten oder sitzenden Position. Wenn also noch ein Toilettenstuhl neben dem Bett genutzt werden kann, ist dieser vorzuziehen. Außerdem empfinden Patienten den Einsatz als wenig würdevoll. Das Steckbecken selbst sollte nach jedem Gebrauch gereinigt werden und der Transport ohne zu verschütten ist teilweise schwierig. Hier kann schnell etwas danebengehen.
Vorteile | Nachteile |
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Weitere Extras: anatomische Form und Auslaufsicherheit
- Die ovalen Modelle sind meist besser anatomisch geformt und bieten spezielle Auflageflächen. So ist die Nutzung für den Patienten etwas angenehmer und das Material drückt nicht zu stark auf die Haut. Vor allem empfindliche Personen sollten auf die Form und den Rand achten, um keine Druckgeschwüre zu erleiden.
- Darüber hinaus gibt es Steckbecken mit Doppelkammersystem. Sie bieten eine hohe Auslaufsicherheit. Fälschlicherweise wird es auch als Stechbecken bezeichnet.
- Der Spritzschutz ist für Männer wichtig, wenn diese keine zusätzliche Urinflasche verwenden wollen. Manche Steckbecken zeigen einen eingebauten Spritzschutz, damit kein Urin danebengeht.
Wichtige Kaufkriterien
Die Auswahl des richtigen Steckbeckens hängt vom Material, der Form und dem Einsatzbereich ab. Braucht das Modell beispielsweise einen Deckel oder einen Spritzschutz oder muss es ein bestimmtes Gewicht abhalten? Folgende Kriterien unterstützen deine Kaufentscheidung:
Kriterium | Hinweise |
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Material |
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Form |
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Eigenschaften |
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Extras |
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Anwendung: für Frauen und Männer
Die Handhabung des Steckbeckens ist relativ leicht. Flache Modelle schiebt sich der betroffene Patient bei ausreichend Mobilität selbst unter den Po. Spätestens zum Ausleeren ist aber eine Hilfsperson notwendig. Je mehr sich der Patient noch selbst bewegen kann, desto besser lässt sich das Steckbecken unterschieben. Grundsätzlich sind folgende Arbeitsschritte bei der Anwendung zu beachten:
- Bestenfalls wird dem Bewohner oder Patienten eine Rampe gebaut, um den Transfer auf das Becken zu erleichtern. Das kann über ein Handtuch erfolgen. Viele Betroffene können ihren Po noch selbst anheben und unterstützen bei der Handhabung. Individuelle Beeinträchtigungen und Schmerzen bei bestimmten Bewegungen sollten hier immer berücksichtigt werden.
- Das Steckbecken lässt sich auf zwei Methoden unterschieden. Entweder hebt der Patient seinen Po selbst kurz aus oder er wird vom Pflegepersonal auf die Seite gedreht. Zurück in Rückenlage befindet er sich dann direkt auf der Bettpfanne.
- Hilfspersonen sollten immer prüfen, ob das Becken richtig platziert ist. Der Griff zeigt dabei immer nach außen, da er sonst unangenehm ist und Ausscheidungen ablenkt.
- Lagere den Oberkörper am besten leicht erhöht. So fällt der Toilettengang leichter. Manche Männer brauchen zusätzliche eine Urinflasche, um nicht zu stark mit dem Urin zu spritzen. Frauen hingegen sollten die Beine strecken, damit der Urin richtig abfließen kann und nicht im Bett landet.
- Bettschutzeinlagen sind sinnvoll, um die Matratze und das Bettzeug zu schonen. Anschließend wird das Steckbecken wieder entfernt, über der Toilette ausgeleert und gereinigt für den nächsten Einsatz oder den nächsten Patienten.
Einen kleinen Einblick zur Anwendung gibt das österreichische Jugendrotkreuz in diesem Video:
Regelmäßige Reinigung ist wichtig
Im Sinne der Hygiene sollte das Steckbecken nach jedem Gebrauch geleert und gereinigt werden. Transportiere es bis zur Toilette, entferne die Ausscheidungen und spüle das Material unter fließendem Wasser aus. Das geschieht beispielsweise in der Dusche oder Badewanne. Ein mildes Reinigungsmittel oder Desinfektionsspray verhindern das Waschen von Bakterien und Keimen. Auch deine Hände solltest du nach jeder Anwendung desinfizieren.
Die wichtigsten Hersteller – Medi-Inn und mehr
Das klassische Steckbecken findest du im Sanitätshaus, in der Apotheke oder auch im Onlinehandel. Vergleiche die Produkte am besten hinsichtlich der Beschaffenheit, der Handhabung und des Preises. Folgende Hersteller konnten sich bisher einen Namen machen:
Hersteller | Besonderheiten |
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Medi-Inn |
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Stock-Fachmann |
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PEPE |
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Gibt es das Steckbecken auf Rezept?
Das Steckbecken besitzt allgemein eine eigene Hilfsmittelnummer und ist damit im Verzeichnis der Pflegehilfsmittel gelistet. Das heißt: die Kostenübernahme ist über die Pflegekasse und nicht über die Krankenkasse geregelt. Du brauchst dafür trotzdem ein Rezept oder zumindest eine entsprechende Verordnung vom Arzt. Ähnlich verhält es sich bei den privaten Krankenkassen. Hier schaust du vorher, welche Hilfsmittel genau im Vertrag vereinbart wurden.
Kundenmeinungen und Testberichte
Die Kunden bewerten die meisten Steckbecken sehr positiv. Einen offiziellen Testbericht von Stiftung Warentest oder anderen Einrichtungen gibt es nicht. Viel hängt vom persönlichem Empfinden ab. Manchen Kunden ist Edelstahl beispielsweise zu kalt und unangenehm an der Haut. Sie setzen lieber auf Kunststoff. Anderen Nutzern sind die Modelle aus Kunststoff nicht stabil genug und sie benötigen eine gewisse Kippsicherheit. Bei der Reinigung sind sie sich jedoch einig: beide Materialien lassen sich schnell und einfach desinfizieren.
Kritikpunkte gibt es bezüglich Eigengewicht und Griffen. Die Modelle aus Edelstahl sind oft sehr schwer und müssen auch mitsamt den Ausscheidungen noch transportiert werden können. Besonders flach geformte Griffe besitzen keine abgerundeten Kanten und schneiden schnell ein. Das empfinden die Kunden als unangenehm. Zudem verlassen sich die meisten Nutzer auf einen Deckel, damit der Anblick erspart bleibt und die Gerüche fest in der Bettpfanne verschlossen bleiben.
FAQ – häufig gestellte Fragen
Frage | Antwort |
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Wie funktioniert ein Steckbecken? |
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Wie benutzt man ein Steckbecken? |
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Ist ein Steckbecken ein Medizinprodukt? |
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Weiterführende Links
- Infos bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Steckbecken
- Benutzung des Steckbeckens in der Altenpflege: https://www.pqsg.de/seiten/openpqsg/hintergrund-standard-steckbecken.htm
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